14.11.2014

Gemüsecurry für Schärfe-Sensibelchen

Zugegeben, mit dem Foto werde ich wohl eher nicht berühmt - und das Curry auch nicht. Wenn ihr es aber erstmal probiert habt, werdet ihr es wieder wollen und wieder und wieder und wieder. Mir geht es zumindest so. Ich könnt schon wieder...

Ich würde meine Curryleidenschaft gern teilen, indem ich so tolle Gerichte wie dieses für andere koche. Spread the love und so. Leider sind viele der potenziellen Glückspilze keine großen Fans von Curry. Dabei konnte ich von dem hier sogar meine Mutter überzeugen, die ja beim Inder meines Vertrauens tatsächlich das Korma zu scharf fand.

Generell sollte ich vielleicht mal ein paar Worte zur "Indischen Küche" verlieren, nachdem ich hier ja so gerne Indien-Labels verteile. Grundsätzlich gilt wie auch beim Spanier, Italiener, Chinesen und Japaner: Beim Inder kriegt man meist nicht den real deal. Es handelt sich dabei eher um "europäisierte" Gerichte aus der Region, also auch aus Pakistan, Bangladesch und Sri Lanka. Je näher man übrigens dem Äquator kommt, desto schärfer wird die Sache meist.

Meine ehemaligen indischen Schüler lieben diese Curries zwar genauso wie ich - vieles würden ihre (Groß-)Mütter daheim allerdings nicht kochen, weil es eben nicht viel mit der authentischen Küche zu tun hat. Erstens verwenden sie keine billigen Gewürzmischungen, die sich Curry nennen. Zweitens sind die cremigen, dicken Saucen auf unserem Mist gewachsen, denn sie kommen im Original meist aus dem tandoori Ofen und sind eher trocken, bzw. mit einer dünneren Sauce.

Es gibt zur Indischen Küche jede Menge interessanter Kochbücher und -sendungen. Von Rick Stein (dieses Rezept ist eine Abwandlung aus seinem Buch India) bis Sarah Wiener haben schon viele Köche die Herkunftsländer des Curry bereist und im Internet scheint das Thema sowieso grenzenlos zu sein. Wenn ihr trotzdem noch ein paar Anlaufschwierigkeiten habt, aber es mal ausprobieren möchtet, fangt doch einfach mit meinem tollen Gemüsecurry an. Es ist cremig, würzig, mild und schmeckt mit und ohne Reis.

Zutaten für 4 Hungrige (ohne Beilage):

1 kg Gemüse in große Stücke geschnippelt
150 g TK Erbsen
5 EL neutrales Öl oder Butterschmalz ODER Ghee wenn ihr's habt
1 große, feingehackte Zwiebel
5 zerdrückte Knoblauchzehen
2 EL frisch geriebenen Ingwer
1 Dose Tomaten stückig oder passiert
1 kleine Dose Kokosmilch

eine Messerspitze Chilipulver oder mehr
je 1/2 TL Koriander, Kreuzkümmel, Kurkuma, Zimt, Garam Masala
50 g Cashewkerne
1 kleiner Becher Naturjoghurt
frischen Koriander, Salz, Zucker

Zubereitung:

Das Gemüse (bei mir waren es Kartoffeln, Blumenkohl und Karotten, ich kann mir aber auch Sellerie, Auberginen, Bohnen oder Süßkartoffeln vorstellen) nicht ganz bissfest dünsten.

Die Zwiebel für zehn Minuten im Fett anschwitzen, dann den Knoblauch und Ingwer zugeben und mitrösten. Die Tomaten unterrühren und fünf Minuten köcheln, dann alle Gewürze dazugeben und weitere zehn Minuten köcheln lassen.

Im Mörser die Nüsse mit etwas Wasser zu einem Brei mahlen und in die Sauce rühren. Jetzt könnt ihr das Gemüse und die Erbsen zugeben und noch kurz mitköcheln lassen. Bei Bedarf Wasser zugeben, damit es auch schön flüssig bleibt. Am Schluss Kokosmilch und Joghurt unterrühren, kurz ziehen lassen und dann mit Koriander bestreut servieren.

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